Merkel vs Blocher
Für das aktuelle Migrationsproblem gibt es nur zwei indiskutable, wirklich konsequente „Lösungen“: Das blauäugige „wir schaffen das“ à la Angela Merkel, absolut reine Willkommenskultur ohne jegliche Rücksicht auf die eigenen Interessen. In diesem Fall müssten wir in den betroffenen Ländern sogar Flugverbindungen in die Schweiz offerieren, damit auch die Ärmsten und damit Bedürftigsten direkt in Kloten ein Gesuch für eine Aufenthaltsbewilligung stellen könnten. Da hätten wir in 5 Jahren eine Bevölkerung von vielleicht 20 Millionen. Linke Gutmenschen tun sich offensichtlich immer wieder schwer mit dieser Tatsache.
Diametral gegenüber das barbarische Rezept des Strategen Blocher: „Zuemache“, die konsequent angewandte Variante der Rechtspopulisten: Am besten die Flüchtlingsboote gleich auf dem Meer schon versenken oder sonst den LieliGlarner an die Küste stellen, der sicher gerne die Dreckarbeit macht ihnen zu erklären, sie hätten die Reise umsonst gemacht und sie ins Meer zurückzutreiben.
Der klassische Fall eines Dilemmas, und dieses wäre erst dann wirklich lösbar, wenn die Unterschiede in der Lebensqualität auf der ganzen Welt so klein würden, dass die Menschen es vorziehen, in ihrem eigenen Land zu bleiben. Diese beiden Extrempositionen sind für mich absolute Fixpunkte. Diskutieren kann man nur über letztlich immer unbefriedigende Kompromisse dazwischen, welche mehr oder weniger Vor- und Nachteile dieser Extreme enthalten. Und da stehen sich dann Kriterien wie Menschlichkeit, Mitgefühl, Solidarität und Gastfreundschaft einerseits und Selbstschutz, Eigennutz, Fremdenfeindlichkeit und „Realisierbarkeit“ andererseits brutal und unvereinbar gegenüber und jeder wählt seine „Lösung“ nach individuellen Prioritäten.