Caster Semenya

Bei der Konzeption des Mannes konnte sich die Herstellerfirma auf Eigenschaften wie Schnelligkeit, Kraft und Austeilen konzentrieren. Bei einigen Exemplaren reichte es sogar noch für eine gewisse Intelligenz. Beim Körper der Frauen mussten sie Kompromisse eingehen und Kriterien wie Beweglichkeit, Dehnbarkeit, Ausdauer und Einstecken berücksichtigen. Wenn man am Resultat etwas ändern könnte, hätten es mit Sicherheit einige Idioten bereits versucht, aber zum Glück ist das, zumindest vorerst, nicht möglich. Im Sport führt dieser Unterschied, mal abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen wie etwa Springreiten oder extremen Ausdauerleistungen, zu einer systematischen Benachteiligung der Frauen.

Logischerweise starten deshalb beide Geschlechter in separaten Wettkämpfen. No problemo? Denkste. Die Natur sorgt nicht immer für klare Unterschiede zwischen Männern und Frauen, sondern in wenigen Einzelfällen auch für Unklarheit bei der Zugehörigkeit zu einem Geschlecht. Ein Mensch wie Caster Semenya liegt da eben bezüglich Aussehen, Testosteronspiegel und Leistungsfähigkeit irgendwo dazwischen und läuft allen Frauen deshalb um die Ohren.

Dem Leichtathletikverband stellt sich in solchen Fällen die Frage nach Gerechtigkeit. Einerseits sollen sich diese Leute auch unter fairen Voraussetzungen mit Anderen messen können. Anderseits werden alle „reinrassigen“ Frauen um die ihnen zustehende Chance betrogen, wenn Semenya in ihrer Kategorie startet. Für mich ist das klar das stärkere Argument und es wäre nichts als logisch, wenn solche Personen den Frauenbonus eben nicht bekommen und bei den Männern starten solange es für sie keine eigene Kategorie gibt wie etwa die Gewichtsklassen beim Boxen oder die Paralympics.

Treuherzig berichtet Caster, sie würde beim Pinkeln sitzen und sei daher eindeutig eine Frau. Schade habe ich das vor 50 Jahren nicht gewusst. Da hätte ich nur mal eben ein paar Mal im Sitzen schiffen müssen und wäre ein paar Wochen später für die Fussball-Frauennati aufgelaufen.