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Frickerhysterie

Wird es bei Badener Grünen zur Gewohnheit, sich durch kurzfristiges Herunterfahren der Gehirntätigkeit von 100 auf 0 die politische Karriere zu ruinieren? Zuerst Geri Müller. Fertig Stapi, nicht mal mehr im Stadtrat und jetzt sein junger Kollege Fricker, womöglich sogar aus der Partei geworfen. Hat Juden mit Schweinen verglichen, Tiertransporte mit Konzentrationslagern. Welch widerlicher Antisemit. Da scheint auch eine Art grüne Stafette im Gang zu sein. Fricker hatte ja Müller „uneigennützig“ geraten, das Nationalratsmandat niederzulegen und ihn umgehend beerbt.

Zeitgleich brachte SRF1 ein „Tagesgespräch“ mit Abraham Melzer, als Kind mit den Eltern vor den Adolfs geflüchtet, aufgewachsen schliesslich doch in Deutschland und Israel, wo er auch Militärdienst leistete, selber Jude und wohl kaum ein Antisemit. Ja aber wer ist denn nun eigentlich ein solcher. Melzer definiert das so: Wer einen Juden hasst nur weil er ein Jude ist, verdient dieses Prädikat und sonst niemand. Melzer selbst muss sich als Antisemit verschreien lassen, weil er sich erlaubt, den Staat Israel zu kritisieren. Vor Jahrzehnten haben sich selbst beste Freunde von der Jüdin Hanna Ahrendt abgewandt, unter anderem weil sie sich weigerte, den vom Mossad nach Israel entführten und dort nach einem Schauprozess hingerichteten Adolf Eichmann als Bestie zu beschreiben. Sie war erstaunt, dass dieser ihr eher wie ein biederer Beamter vorkam und definierte in diesem Zusammenhang den Begriff des „banalen Bösen“, welches am wirkungsvollsten durch freies Denken bekämpft werde.

Aber wir sind ja bei Joni Fricker, Grüngutmensch und Tierschützer. Hätte er gesagt, man habe die Juden seinerzeit ins KZ transportiert wie Schweine, dann hätte er Juden mit Schweinen verglichen, aber es hätte sich wohl kaum jemand aufgeregt. Nun vergleicht er aber Schweine mit Juden, was natürlich ungleich heikler ist. Der Boulevard unterstellt ihm speziell und den Grünen ganz allgemein eine unterschwellig braune Gesinnung, worauf in der Versenkung verschwundene Partei-„Kollegen“ den „Verräter“ zum Wohl der eigenen Partei und um sich mal wieder ein wenig zu profilieren umgehend ins Pfefferland wünschen. Durchsichtiger und jämmerlicher geht es beim besten Willen nicht.

Für einige Exponenten der jüdischen Gemeinschaft ist der „Skandal“ halt mal wieder eine gute Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass es in der Geschichte der Menschheit nie etwas grausameres als die Schoah gegeben habe und damit einigen Idioten einen Anlass zu bieten, diesen Albtraum zu leugnen. Haltet ihr im ernst den Völkermord an den Armeniern, die Schreckensherrschaft von Pol Pot oder Stalin und die Gräueltaten der burmesischen Armee und von Boko Haram dagegen für Peanuts? Wo ist denn die Lobby, welche die Leiden der in Nigeria schlimmer als Schweine abgeschlachteten Frauen und Kinder auch Jahrzehnte später immer noch anprangern wird?

Es gibt kein Volk, keine Nation, keine Rasse, welche grundsätzlich schlimmer ist als alle anderen. Wichtig ist nur, wer gerade das Gewehr in den Händen hat und wie skrupellos er das missbraucht. Aber so, wie es in Nazideutschland Menschen gab, welche für die Bekämpfung dieser Ungeheuer ihr Leben riskierten und häufig auch verloren, gibt es heute auch beispielsweise in Israel Leute, welche mit ihrem Einsatz für Hilflose zumindest ihren Ruf aufs Spiel setzen.

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