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Fussball Fairness


Beilage: Fussball

Wenn Zinedine Zidane mich vor dem Championsleague-Final gefragt hätte, welche Anweisungen er seinen Realisten geben solle, hätte ich ihm ohne Zögern geraten, sich Sergio Ramos kurz vor dem Spiel zur Brust zu nehmen: „Du zerstörst Mohammed Salah noch in der ersten halben Stunde, dann sorgt dein Ellbogen dafür, dass der Torhüter zwar halbwegs K.O. geht, aber weiterspielen kann und natürlich spielst du wie immer noch mindestens einmal den sterbenden Schwan.“ Jetzt würde ich den Nordafrikanern raten, den Spanier auf eine Milliarde Schadenersatz zu verklagen. Naja, zugegeben, das ist nicht besonders prophetisch. Die haben das tatsächlich bereits eingeleitet.

Diesen Abschnitt habe ich am 27. Mai geschrieben, einen Tag nach dem Finalspiel. Seit heute, 5. Juni, ist bekannt, dass der Goalie eine Hirnerschütterung hat, verursacht von einem Ellbogen, aber doch nicht etwa der von .........? Momoll, genau der. Die Szene ist deshalb nicht aufgefallen, weil sie sich nicht in unmittelbarer Ballnähe abgespielt hat, aber in der Wiederholung ist glasklar zu erkennen, dass Ramos sicher 30 cm am Torhüter vorbeiläuft und kurz den Ellbogen ausfährt. Beim Foul an Salah kann man blauäugig noch davon ausgehen, dass es eventuell nicht beabsichtigt war, aber hier ist die Absicht eindeutig. Das war eine Tätlichkeit, eine vorsätzliche Körperverletzung, und niemand hat es gesehen, auch die medizinische Abteilung von Liverpool nicht. Man hätte den Keeper aus gesundheitlichen Gründen in keinem Fall weiter spielen lassen dürfen, und zudem hat er Real schlicht und einfach 2 Tore geschenkt, vermutlich eben wegen einer Sehstörung.

YB hat vor einem Jahr den Berner Michael Frei abgesägt, worauf dieser zu Zürich wechselte. Jetzt hat er auf dem Platz die bestmögliche Antwort gegeben und wesentlich dazu beigetragen, den Meister im Cupfinal zu versenken. Die Art und Weise wie er nach seinem Treffer an der Seitenlinie seinen Hohn dem verhassten YB-Trainer ins Gesicht geschrieen hat, dürfte diesem allerdings bestätigt haben, dass es vielleicht doch nicht so schlecht war, sich von dem Musterknaben zu trennen.

Zwei Spieler des Cupsiegers wissen nichts Besseres als sich auf dem Balkon des Volkshauses zu vermummen und Pyros abzubrennen. Pyros und Böller in Stadien sind aus sehr guten Gründen verboten und die Clubs winden sich in Hilflosigkeit bei der Bekämpfung solcher Idiotien. Und jetzt machen es die grossen Idole und vorbildlichen Profis den Halbintelligenzlern sogar an der offiziellen Siegesfeier vor. Gibt es einen minimalen IQ für Fussballer? Oder vielleicht eher einen maximalen?

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