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Fussball Schwalben


Drei Schweizer Natispielerinnen bezeichnen ihre männlichen Kollegen als „Schwalbenpussis“. Mitten im Rassismus- und Gleichberechtigungshype scheint es sie nicht zu stören, dass die saloppe Bezeichnung für die Wiege der Menschheit in der Mitte ihres Körpers als Synonym für „Schlappschwänze“ verwendet wird. Im Gegenteil, sie haben diese Wendung eifrig in ihren aktiven Wortschatz integriert.

Abgesehen von diesem Begriff bedienen sie sich einer zurückhaltenden, moderaten Ausdrucksweise und deuten die Vermutung an, die unsäglich wehleidige Art der „Champions“ könnte vielleicht das Ziel haben, den Schiedsrichter zu beeinflussen. Ja, meine Lieben, was denn sonst?? Welche andere Motivation lässt sich denken, wenn einer sich nach einem tatsächlichen oder angeblichen Foul unter offensichtlich unerträglichen Schmerzen am Rande des Todes auf dem Rasen wälzt und eine Minute später munter wie Bambi den nächstbesten Feind abgrätscht? Sie vermuten, das habe mit der Athletik und Geschwindigkeit bei Männerfussball zu tun und sehen auch geschlechterspezifische Charaktereigenschaften im Spiel. Männer sind halt einfach anders, leider.

Wartet mal ab, liebe Frauen, es ist zu befürchten, dass zwei andere Einflüsse hier die entscheidende Rolle spielen. Zum einen hinkt ihr bezüglich Profifussball einfach zeitlich hinterher, und es ist natürlich das Geld, welches letztlich die entscheidende Rolle spielt.

Zu meiner aktiven Zeit bestand bereits ein beträchtlicher Unterschied zwischen unserem Amateurfussball und beispielsweise demjenigen beim FC Zürich, wo die Jungs bereits anständig Geld verdienten, allerdings noch weit entfernt von heutigen Exzessen. Da war ich zwar selber nie dabei, wurde aber von Kumpeln regelmässig gebrieft, wie die nur schon im Training aufeinender losgingen.

Es tönt unglaublich, aber ich habe 15 Jahre zwischen A-Junioren und 2. Liga gekickt ohne eine einzige Verwarnung. Naja, einmal hätte der Schiri mich vom Platz stellen müssen. Irgendwo im Zürcher Oberland grätschte mir so ein Römer bei einem erfolgversprechenden Konter mitten auf dem Platz in die Achillessehne, und zwar nicht einmal, sondern zweimal kurz hintereinander. Das tat ganz anständig weh, aber ausgerastet bin ich erst, als ich aufstand und sah, dass der Foulpfiff des Schiedsrichters dem Gegner ermöglichte, in aller Ruhe zurück zu traben und das Chaos in der Verteidigung zu ordnen. Da habe ich dem Kerl die Faust in den Solarplexus gerammt, Selbstjustiz vom feinsten, allerdings nicht ohne mich vorher zu vergewissern, dass der Unparteiische nicht herschaute. Im heutigen Zeitalter der Überwachungs- und Sozialkameras hätte die NSA natürlich in Sekundenbruchteilen davon gewusst und mich um die ganze Welt verfolgt.

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