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Tseozwei

Man sollte zum Thema Umgang mit Energie und Ressourcen definitiv nicht regelmässig Filme schauen oder Bücher lesen. Aber so zwischendurch tue ich mir das immer mal wieder an und je länger man sich damit beschäftigt, desto klarer wird, dass Greta die Erde wohl nicht wird retten können.

Da war ein Dokumentarfilm bei SRF mit dem Titel „Die Erdzerstörer“, den die Masochisten unter euch vielleicht nachträglich noch reinziehen könnten. Ich habe immer gedacht, wir seien richtige Solarpioniere gewesen in den Achtzigern. Aber das gab es offenbar in den USA schon Jahrzehnte früher. Und es lief gut bis die Kohle- und Erdölmultis darin einen ernstzunehmenden Konkurrenten erkannten, alles aufkauften und auf den Müll warfen oder sogar archivierten um es vielleicht Jahrzehnte später selber kommerziell zu nutzen.

Die machten aber nicht nur der Solartechnik den Garaus, sondern auch dem öffentlichen Verkehr mit Tramlinien in 45 amerikanischen Grosstädten. Unter der Leitung von General Motors wurden die Trams systematisch aufgekauft, stillgelegt, in riesigen Deponien „entsorgt“ und durch Busse und Privatautos ersetzt. Einziger Buslieferant für die „Greyhounds“ war, ja wer denn wohl ....... General Motors.

Genial auch die Idee, Kernenergie nicht entweder militärisch oder zivil, sondern „hybrid“ zu nutzen. Nach den Bomben auf Japan kam es zu einer ganzen Serie von unterirdischen Atomversuchen mit dem Ziel, die gigantischen Kräfte zum Erzeugen von Kavernen oder Tunnels zu nutzen. Mit der Operation „Plowshare“, um 1960 herum, plante man tatsächlich, den Panamakanal nuklear zu erweitern oder in Alaska mit mehreren Wasserstoffbomben einen riesenhaften Hafen zu „bauen“. Etwas weniger bekannt, aber sicher nicht bescheidener waren entsprechende Pläne und Versuche in der Sowjetunion. Zu der Zeit war ich etwa 15 Jahre alt!

In der Schweiz völlig unmöglich, so was Ähnliches. Dachte ich. Aber dann las ich den neuen Krimi „Der Lucens Gau“ von Peter Beutler. Im Detail gibt es da sicher auch immer wieder eine Kombination von Dichtung und Wahrheit, aber in grossen Zügen sind Beutlers historische Recherchen absolut plausibel. Im beschaulichen Lucens, in einer tiefen Bergkaverne, bauten die senkrechten Eidgenossen ein mit Schwerwasser und Natururan betriebenes Versuchskraftwerk, welches die definitive Inbetriebnahme nicht überlebte und zur ersten Kernschmelze der Welt führte. Solche Reaktoren sind energetisch von bescheidener Effizienz, produzieren aber Plutonium, mit dem man Atombomben bauen kann. Rein „zufällig“ beschaffte die Armee gleichzeitig den neuen Kampfjet „Mirage“, welcher als einziger der zur Auswahl stehenden Typen in der Lage gewesen wäre, eine Atombombe nach Moskau zu tragen !!! Pikantes Detail: Treibende Kraft hinter dem ganzen Wahnsinn soll der Enkel des Kommandanten gewesen sein, welcher am letzten Tag des Generalstreiks 1918 in Grenchen 3 streikende, junge Uhrenarbeiter erschiessen liess.

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