Papageienparadies
Irgendwann verbreitet mal irgendeiner irgendeinen Unsinn. Im schlimmsten Fall plappern ihm das Einzelne nach. Bald schon sind es mehrere, viele, sehr viele, fast alle, alle. Ein Beispiel dafür ist der von mir schon oft besungene „Sommeranfang“ am 21. Juni.
Momentan macht sich gerade wieder so ein Unsinn an den Aufstieg in den Spracholymp. Schon ein paar Mal habe ich gehört, dass ein Gremium nach langen Diskussionen den kleinsten gemeinsamen Nenner gefunden habe. Heute hat es diese geniale Mathematik bis in die EU-Kommission geschafft. Topkorrespondent Ramspeck von SRF1 vermisst nach wie vor den kleinsten gemeinsamen Teiler in einer bestimmten Debatte.
Aber ihr wart doch alle einmal in der Oberstufe und habt dort die Grundlagen des Bruchrechnens konsumiert! Zum Beispiel Brüche kürzen: Die Zahlen 36 und 60 kann man sicher mal durch 3 teilen. Die Frage ist, ob auch grössere Zahlen diese Bedingung erfüllen. 6 geht auch und sogar 12, aber dann ist Schluss. 12 ist also der grösste gemeinsame Teiler (g.g.T.) von 36 und 60. Der kleinste gemeinsame Teiler ist für jedes Zahlenpaar die 1. Die geht immer, bringt aber nicht gerade wahnsinnig viel. Das Gegenstück dazu, beim Addieren von Brüchen gebraucht, ist das kleinste gemeinsame Vielfache (k.g.V.).
Bitte schaut euch ein wenig im Blätterwald um und schickt die mathematischen Analphabeten zu mir.