Veloglocken
Diese Oesterreicher! Dort waren jahrzehntelang Glocken an Fahrrädern obligatorisch, teilweise recht massive Dinger mit nicht ganz zu vernachlässigendem Gewicht und Luftwiderstand. Klar, dass die Bikes für Wettkämpfe von dieser Regelung nicht betroffen waren. Aber das hat einer rätselhaften Rennfahrerlobby nicht gereicht. Irgendwann trötzelten sie, Schulter an Schulter mit der „Partei für absolute Freiheit“ durch, dass auch ihre Trainingsfahrräder und diejenigen von Hobbyracern keine Glocken mehr zu haben brauchten, obwohl gerade diese für Fussgänger auf kombinierten Wegen die grösste Gefahr darstellen. Um ein rechtlich verbindliches Gesetz formulieren zu können, definierten sie für die in der Regel unter 11 kg leichten Renner eine Gewichtsgrenze: Unter 11 kg braucht keine Glocken. Punkt.
Inzwischen sind diese Glöcklein viel kleiner, leichter und billiger geworden, so dass man sie locker für alle Bikes im Verkehr hätte vorschreiben können. Passiert ist aber genau das Gegenteil. Sie haben neulich die Glockenpflicht ganz aufgehoben, was an sich schon ein Oesterreicher Witz sein könnte, aber die Pointe kommt noch in Form der Begründung für diese „Liberalisierung“, welche darin liegt, dass die modernen Velos eigentlich alle unter 11 kg schwer sind!!!
Zur Sicherheit, um nicht die östlichen Nachbarn zu verleumden und zu beleidigen, habe ich nachträglich nochmals ein wenig recherchiert und musste feststellen, dass diese Geschehnisse nicht in rot-weiss-rot ihren Lauf genommen haben, sondern im westlichen Nachbarland, von gebildeten Amerikanern „Sweden“ genannt.