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CHWNT1

Aktualisiert: 5. Dez. 2020



Inspiriert von USWNT habe ich die Bezeichnung für die Schweizer Frauennati entsprechend angepasst. Swiss Women National Team. Ich muss sagen, es macht in erster Linie Spass, dieser Truppe zuzuschauen, und ja, sie hätten gegen die Jungs athletisch nach wie vor keinen Stich, aber technisch und intellektuell sind sie ihnen wohl mehr als ebenbürtig, und das ist es, was die Attraktivität in erster Linie ausmacht. Dabei geht die Mischung aus Teenagern und gestandenen Frauen ganz schön zur Sache und man kann Teams wie Belgien ohne Weiteres Paroli bieten. Leider plumpst in dieser Beziehung ein Wermutstropfen ins gefüllte Glas. So scheint in einigen Ländern Fairness absolut keine Rolle mehr zu spielen. Vorbei die Zeiten, als man die Gegner mit gesunder Härte, aber meistens doch unter Beachtung der Regeln zu beeindrucken suchte. Die Jungs des FCZ beispielsweise mussten sich neulich nach einer 0:4-Klatsche als „Pussy’s“ vom Platz verdrücken und zwar nicht wegen mangelndem Einsatz oder ausgesprochen uninspiriertem und dummem Spiel, sondern weil sie „noch nicht einmal gelbe Karten kassiert hatten !!!“


In Kroatien trafen die Schweizerinnen auf ein Team, welches auf mich indoktriniert wirkte. Alle 2 Minuten ein Foul der gröberen Art und die Schiedsrichterin schaute zu. Vielleicht 2 Verwarnungen bei über 30 Fouls im ganzen Spiel. Die Taktik war klar. Möglichst sofort eine Kiste buchen und dann nur noch mauern und die Gegnerinnen mit Brutalität ohnegleichen zermürben. Dabei hätten diese Kampfmaschinen durchaus mehr draufgehabt und auch mit spielerischen Mitteln einen oder drei Punkte buchen können. Aber das haben sie nur gerade bis zum 1:0 aufblitzen lassen und ganz am Schluss nach dem 1:1 für CHWNT.


Geradezu wohltuend dagegen der attraktive Spitzenkampf gegen Belgien 4 Tage später. Es fing schon vor dem Spiel damit an, dass beide Teams inklusive Schiedsrichterinnen vor dem Spiel niederknieten, als Demo gegen Hass und Rassismus, wie seinerzeit die Suter-Boys gegen Chirac, nur diesmal bewilligt. Spass macht dabei nicht nur die Spielweise und letztlich das Resultat, sondern die seit längerer Zeit ansteckend aufgestellte Stimmung. Alle ziehen am gleichen Strick bis zu den Ersatzspielerinnen, welche auf der fast leeren Tribüne gehörig für Stimmung sorgten.


Dafür dass für mich nicht alles zum ultimativen Erfolgserlebnis wurde, sorgte das Schweizer Fernsehen, allen voran der Reporter. Wie es scheint, hat die neue Direktorin den Genderwahnsinn definitiv installiert. So sprach der Kerl konsequent von der „Frauschaft“. Hat eigentlich mal jemand bei den Protagonistinnen nachgefragt, wie sie das so sehen? Ich schon. Da hab ich schon von einer Trainerin gehört: „Deck deinen Mann“. Gemeint ist die gegnerische Stürmerin. Naja, „deck deine Frau“ wäre vielleicht sogar etwas verfänglich in Zeiten der unverhohlen lesbischen Paare. Und natürlich beim Pauseninterview einmal mehr die unsägliche Frage: „WIE wichtig war das 1:0 für Sie?!? WIE würde es mich freuen, wenn mal eine antwortet, das sei absolut unwichtig gewesen und ob die Reporterin nichts Gescheiteres zu fragen wisse.


Aber vielleicht erlebe ich das ja doch noch einmal, wenn andere FrauschaftInnen aufeinandertreffen.

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