Frauen-Nationalmannschaft (CHWNT2)
Aktualisiert: 10. Dez. 2020
Was man bisher über die missratene Vorstellung der Schweizer „Frauschaft“ (!!) gegen Belgien lesen konnte, ist von einer bedenklichen Oberflächlichkeit, maximal Niveau „20 Minuten“. Vielleicht geht es auch ein wenig genauer:
Klar, Lia zuerst mit ungewohnten Fehlern, dann verletzt ausgeschieden, Rahel schon gar nicht da, ebenso Noelle und Gaelle. Dann die Unsicherheiten der jungen Ersatztorhüterin, welcher der unbedarfte „Feminist“ am Mikrofon sogar auch noch das zweite Tor anhängen wollte, was für ein Unsinn. Aber zum Thema Schweizer Torhüter muss hier vielleicht mal festgestellt werden, was seit der Zeit von Zubi doch eigentlich offensichtlich ist. Nicht wenige von ihnen erreichen zwar mit ihren Reflexen auf der Linie sehr hohes europäisches Niveau, aber sie sind alle „Fliegenfänger“. Angefangen von Zuberbühler bis hin zu Sommer und offenbar eben auch noch die bezüglich Körperlänge zusätzlich ein wenig benachteiligten Frauen. Im richtigen Moment an den richtigen Ort laufen und im richtigen Augenblick hochspringen. Das nennt man Timing, Leute, und es fehlt an allen Ecken und Enden. Wer genau hinsah, konnte erkennen, dass Elvira zuerst einen Schritt auf den Ball zu machte und erst dann wieder einen zurück, worauf sie überhaupt nicht mehr vom Boden wegkam. Nora Häuptle hat das gesehen, aber wer sonst noch?? Vielleicht solltet ihr mal das System der Schweizer Goalie-Ausbildung röntgen?
Ein weiteres Defizit, wohl eher mentaler Natur, besteht darin, dass die Mannschaft häufig völlig unerklärlich auseinanderfällt. Das erste mal fiel das an der WM 2015 gegen Kamerun auf, als unsere Girls die Afrikanerinnen in der ersten Halbzeit an die Wand spielten und dann völlig grundlos abstürzten und noch verloren. Auch gegen Belgien sahen sie bis zum Gegentor sehr gut aus, allerdings ohne zu klaren Torchancen zu kommen. Sie können das grundsätzlich, aber dann ist plötzlich, meist lange vor Spielschluss, die Luft komplett draussen und rien ne va plus. Wenn einer von zwei einfachen Pässen ankommt, ist es schon viel. Die Technik kann es nicht sein. Es kann nur an der Konzentration liegen.
Seltsam, dass Lara die bisher beste Schweizer Fussballerin, vor einem Jahr einfach plötzlich nicht mehr wollte, aber bei Wolfsburg Vollgas gibt. Das zweite grosse Talent, Ramona, spielt seit etwa 3 Jahren in jedem Spiel ein wenig schlechter. Gegen Belgien hat sie nicht nur null Kreativität und Sicherheit ins Spiel gebracht, sondern viele Bälle jämmerlich verloren und Angriffe mindestens abgebremst, so wie Shakiri, wenn er nicht gerade seinen guten Tag einzieht. Offenbar bringt sie auch im Club nichts mehr und gehört in dieser Form einfach nicht mehr in die Startelf. Die indirekten Freistösse spielt sie zwar nicht schlecht, aber Lia wäre in dieser Disziplin schlicht Weltklasse, vergleichbar mit Suleymani oder seinerzeit Ludo Magnin, Herr Nielsen.
Keine Ahnung, warum die beste Schweizer Torschützin Aussenverteidigerin spielt und nicht Mittelstürmerin. Ana ist gross, kräftig und die ultimative Knipserin, und Fabienne Humm steht ihr normalerweise nur wenig nach. Klar, wenn Noelle nicht da ist drängt sich keine als Aussenverteidigerin auf. Das gilt auch für Eseosa, welcher die wichtigste Qualität dazu abgeht, die Zuverlässigkeit und Übersicht. Stattdessen würde sie ihre Unberechenbarkeit zur Klasse-Flügelflitzerin machen, wie sie schon mehrfach bewiesen hat.
Von den Jungen empfehlen sich wirklich vielversprechende Talente wie Malin oder Geraldine, und auch bei Fräulein Lehmann wäre das so, wenn sie sich etwas mehr auf Fussball und weniger auf Kosmetik konzentrieren könnte. Also an die Säcke Girls, wenn nötig halt in einer Barrage!!!
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