Genderwahnsinn reloaded
Aktualisiert: 1. Aug. 2023
Die Cancel-Kultur, von den 10 wertvollsten Prozent der Gattung Homo Sapiens dem Pack auf der Strasse ungefragt aufgezwungen, schwebt in der zittrigen Hand des Herrn Damokles über unseren Köpfen, da brauchen wir gar nicht in China oder Weissrussland zu leben. Big Brother überwacht gnadenlos unseren Umgang mit der ursprünglich leicht verständlichen, eleganten Sprache Deutsch hinsichtlich politischer Korrektheit, Gleichberechtigung, Rassismus oder Sexismus usw. Zweifellos waren beispielsweise bezüglich Rassismus gravierende Änderungen seit Jahrhunderten überfällig. Dass der Wert eines Menschen an der Hautfarbe abgelesen werden kann, ist ganz einfach nur hirnrissig, und entsprechende Diskriminierung und vor allem zynische Herablassung gehören auf den „Schuttablageplatz der Zeit“ (Copyright Reinhard Mey).
Solche Einsichten wirken sich bestimmt auch auf die Sprache aus. Schon etwas weniger zwingend ist die Wirkung in Gegenrichtung, also von der Sprache auf die Einstellung. Dennoch werden uns von grossartigen Menschen täglich alte Wörter gecancelt und durch neue, angeblich menschlich hervorragendere ersetzt in der Hoffnung, nicht nur einmal mehr die eigene Grandiosität zu zelebrieren und zu demonstrieren, sondern zugleich den Wert der verkommenen Massen im Rahmen ihrer bescheidenen Möglichkeiten ein ganz klein wenig anzuheben. Da kann es also passieren, dass ich beim Frühstückskaffee erbarmungslos in die Pfanne gehauen werde für ein Wort, welches am Abend zuvor am Stammtisch noch allerseits akzeptiert die Runde gemacht hat.
Exponentiell beschleunigt schiessen Besserwisser*/:Innen Wörter ab, welche Jahrzehnte wenn nicht Jahrhunderte lang ihre urprünglich wohl rassistische Bedeutung verloren haben wie etwa der gute alte Mohrenkopf. Es weiss doch schon gar niemand mehr, was „Mohr“ eigentlich bedeutet und bei „Mohrenkopf“ denkt praktisch jeder automatisch an die Schaumbeulen, notfalls auch solche mit weisser Schoggi, aber sicher nicht an einen Afrikaner. Der nigerianische Wirt des Gasthauses „Mohrenkopf“ in Kiel hat mit seinem Beitrag zu diesem Thema den Nagel auf den Kopf getroffen: „Wir Schwarzen brauchen keine Weissen, die uns sagen, wann wir beleidigt zu sein haben.“
Am deutlichsten und ärgerlichsten wütet die cancel culture bei der angeblich „gendergerechten“ Sprache. Als ich noch jung war, konnte ich diesem Wahnsinn locker ausweichen indem ich das WOZ-Abonnement kündigte. Heute muss ich dazu schon bald ausschliesslich in SVP-Kreisen verkehren. Es ist so weit gekommen, dass sich beispielsweise eine gewiefte, kompetente SRF-Korrespondentin in Ausdrücke wie „Mitgliederinnen und Mitglieder“ verrennt. Im TA vom 14.8.21 zur Präsidentenwahl der FDP lese ich: „Ein guter Präsident, eine gute Präsidentin, mittet sich im Verlauf seiner, bzw. ihrer Amtszeit ein“. Weiteres Beispiel im Tagi: Hausärzt*innen-liche Tätigkeiten. Hilfe! Die Sprache braucht dringend eine Lobby!
Auslöser der meisten dieser unsäglichen Eskapaden ist das generische Maskulin, wohl von unseren Urahnen gegenüber den Frauen schon herablassend gemeint: Der Fussballer ist natürlich ein Mann, was denn sonst. Töchter dürfen nicht Fussball spielen, und wenn sie es dürften, könnten sie es nicht, ganz einfach. Wenn ich also vom Fussballer an sich spreche ist logischerweise ein Mann gemeint, die Fussballer sind alles Männer und bilden somit eine Mannschaft. Nun hat sich dummerweise alles geändert, und zwar nicht etwa wegen Änderungen an der Sprache, sondern als Erfolg des Mutes vieler Frauen und mit der Unterstützung durch moderne Männer, ganz ähnlich wie seinerzeit beim Frauenstimmrecht. Die Frauen haben sich zum Glück ihr Recht selbst genommen und ich kann die erbaulichen Spiele der Schweizer Nationalmannschaft schauen, wenn auch nicht ohne mich über die „Frauschaft“ des „feministischen“ Reporters zu nerven. Erfrischend dabei die Spielerinnen selber, ihre Trainerin oder die kompetente Expertin. Die sind bisher locker beim Goalie, dem hintersten Mann oder bei Manndeckung geblieben und leiden ganz offensichtlich NICHT darunter! Aktuelle Umfragen zeigen, dass über 70% der Bevölkerung so was völlig in Ordnung findet. Wir werden also von einer deutlichen Minderheit via Medien richtiggehend terrorisiert, und ich hätte da einen Vorschlag, wie wir damit Schluss machen könnten, wenn wir denn wollten. Die Grundidee besteht darin, nicht die ganze Sprache über den Haufen zu werfen, sondern die vorhandenen Formen zu benutzen, aber anders zu interpretieren.
Als Erstes habe ich mich auf die Suche nach einer Sprache ohne Geschlechtsprobleme gemacht und bin bei Esperanto fündig geworden. Ich dachte bisher, es handle sich dabei um ein Produkt aus den letzten Jahrzehnten, eine Sprache, welche als Plansprache konzipiert und möglichst einfach aufgebaut und lernbar sei. Das ist Esperanto zwar, aber es stammt aus dem 19. Jahrhundert !!
In Esperanto gibt es für Dinge kein Geschlecht. Alle Bezeichnungen enden mit einem „o“. Beispiele: „parko“ der Park, „abelo“ die Biene, „domo“ das Haus.
Für die Mehrzahl wird ein „j“ angehängt: „domoj“ die Häuser, „abeloj“ die Bienen.
Auch bei Menschen und Tieren gilt die allgemeine Bezeichnung als neutral: „hundo“ der Hund; „posedanto“: Besitzer oder Besitzerin.
Um das Geschlecht zu betonen wird „vir“ vorangestellt bzw „in“ vor das „o“gestellt. Also, „virhundo“ für den Rüden, „hundino“ für die Hündin und „Posedantino“ für die Besitzerin.
Das entscheidende dabei ist, dass die Endung „o“ nicht spezifisch männlich ist und der Wortstamm unveränderlich bleibt und als neutral empfunden wird. Es gibt kein generisches Maskulin !! Hier also ein Vorschlag zu einem Deutsch à la Esperanto, in welchem die Frauen nicht einfach barmherzig „mitgemeint“ sind und die Sprache nicht vergewaltigt wird:
Der Begriff „generisches Maskulin“ wird abgeschafft. „Schreiner“ ist das eigentliche Wort, die neutrale Grundform. Für die bekanntlich etwas einfacher strukturierten Männer kann es direkt verwendet werden. Bei einer Frau wird die Silbe „in“ angehängt. Wir haben also wie bisher „der Schreiner und die Schreinerin“. Für den allgemeinen Begriff wird ebenfalls die Grundform benutzt, also „Schreiner ist ein angesehener Beruf“. Die Grundform ist eben nicht mehr ein Maskulin, sondern bedeutet hier, dass damit Männer und Frauen gemeint sein können (nicht „mitgemeint“). „Die Schreiner“ ist der Plural der Grundform, bezeichnet also gemischte- oder reine Männergruppen. Ausschliesslich weibliche Gruppen heissen „Schreinerinnen“.
Dass bei uns, im Gegensatz zu früher – bis ca. 1960 !! - oder zum heutigen Afghanistan, Fussball und Manndeckung für Frauen absolut selbstverständlich ist, wird ja wohl auch in Appenzell Ausserrhoden kaum mehr einer bezweifeln. Ich habe übrigens persönlich noch keine Frau getroffen, welche angibt, vom unsäglichen „Gendersprech“ tatsächlich zu profitieren, aber vielleicht kenne ich einfach die falschen Frauen. Wer hilft mit, die Sprache vor solch abstrusem, hilflosem und wirkungslosem Unfug zu retten?
So endete dieser Blog vor einem Jahr und schon habe ich Unterstützung erhalten. Die SVP will mit dem Kampf gegen Genderwahnsinn und Cancelexzesse Arm in Arm mit dem Volk und mir in den Wahlkrieg ziehen. Esther Friedli hat das ganz einfach, friedlich und unkompliziert formuliert. Schon etwas heftiger kommt die Kritik von Mattea SP daher. Sie argumentiert nach dem gleichen Prinzip wie bis vor kurzem die SVP. „Die Spitzfindigkeiten in Sachen Sprache zu bekämpfen ist angesichts der völlig irre gewordenen Welt doch wirklich Peanuts.“ War denn die Welt noch nicht irre als ihr mit dem Genderwahnsinn begonnen habt?
Das wirkliche Problem ist doch, welche Partei für mich noch wählbar ist, himmelherrgottsakrizementzifixhalleluiamileckstamarschscheissglumpverreckts (stand in den Siebzigern mal quer über die ganze Heckscheibe meines Renault 8.)
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